Helfer vor Ort über 1000 Mal gefordert - Bericht MainEcho PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von: Tobias Brinkmann   
Sonntag, den 23. Juni 2013 um 16:16 Uhr

 

22.06.2013 00:00 Uhr 0 Kommentare BERICHT MAIN ECHO

Helfer vor Ort über 1000 Mal gefordert

Feuerwehr: 16-köpfige medizinische Eingreiftruppe von Heigenbrücken bis in den Kreis Main-Spessart im Einsatz

Heigenbrücken Über 1000 Einsätze haben die First Responder, Helfer vor Ort, seit ihrer Gründung im Oktober 1999 geleistet. Das bedeutet über 1000 menschliche Schicksale, über 1000 Mal Angst und Sorge für die Hilfesuchenden. Aber auch Hoffnung. Der 1000. Einsatz führte die Helfer vor Ort zu einem Herzinfarkt nach Neuhütten.

Die Feuerwehr der Gemeinde Laufach war 1996 die erste Einheit im Landkreis Aschaffenburg beziehungsweise in ganz Unterfranken, die in regelrechte Pionierarbeit dieses System eingeführt hat. Am 14. März wurde sie zu ihrem 1000. Einsatz gerufen.
Schnelle Eingreifgruppe
First Responder bedeutet frei übersetzt soviel wie der zuerst Anwortende/Reagierende. Und genau das ist die 16 Helfer starke und schnelle medizinische Eingreiftruppe der Freiwilligen Feuerwehr. Bei einem medizinischen Notfall werden sie von der Rettungsleitstelle alarmiert und sind, aufgrund der räumlichen Nähe zwischen Stationierungs- und Einsatzpunkten, binnen kürzester Zeit vor Ort.
In der Regel beträgt der Zeitvorsprung bis zum Eintreffen des Notarztes zwischen sechs und 14 Minuten, weiß Tobias Brinkmann, Leiter der First Responder-Einheit.
Bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes können die Ersthelfer schon die ersten Maßnahmen, wie Blutdruckmessen und Sauerstoffgabe, vornehmen und so zur Stabilisierung des Patienten beitragen. Allein 2012 wurden die Helfer vor Ort zu 126 Einsätzen gerufen. Zum Vergleich: 2003 waren es 39. Seitdem ist die Zahl stetig steigend.
Die Helfer vor Ort sind derzeit mit 16 Einsatzkräften besetzt, darunter zwei Rettungssanitäter, zwei Rettungsdiensthelfer und ein Medizinstudent mit aktiver Rettungsdiensterfahrung. Brinkmann erinnert sich an die Anfänge 1999, als das System im Landkreis Aschaffenburg noch recht neu war. Es habe viel Vor- und auch Überzeugungsarbeit gebraucht, die den Sinn der First Responder erklärte.
Helfer in medizinischer Notlage
»Kamen am Anfang noch irritierte Blicke der Hilfesuchenden, wundert sich heute, gut 13 Jahre später, keiner mehr, wenn die Wehr als Helfer in einer medizinischen Notlage dasteht«, sagt Brinkmann.
Ursprünglich wurden die Einsatzgebiete rund um Heigenbrücken mit dem Ortsteil Jakobsthal sowie Heinrichsthal abgedeckt. Vier Jahre später wurden die Helfer vor Ort mehrfach auch in den Landkreis Main-Spessart in die Gemeinden Neuhütten, Wiesthal und Krommenthal sowie Habichsthal, gerufen. Eine offizielle Genehmigung für die Alarmierung im Nachbarlandkreis wurde beantragt und genehmigt und in Rücksprache mit den Feuerwehren vor Ort umgesetzt. 2011 konnte die First Responder-Einheit schließlich einen neuen Defibrillator kaufen (wir berichteten).
Möglich wurde die Anschaffung des 16 800 Euro teuren Geräts durch zahlreiche Spenden. Annette Helfmann